MÜHLEN

Getreide

In meiner Grundschulzeit in den 70er Jahren bestand das heutige Wohngebiet Klausbrook in Kiel-Suchsdorf aus Getreidefeldern und Wiesen, auf denen Kühe gehalten wurden. Für den Sachkundenunterricht sollten wir verschiedene Getreidesorten sammeln. Mit meiner Mutter und meiner Oma ging ich an einem Nachmittag den Feldweg entlang, der durch das heutige Wohngebiet Klausbrook führt. Ich bekam sogar alle vier Getreidesorten zusammen: Hafer, Weizen, Roggen und Gerste.

Die Ähren von Gerste und Rogen hatten beide die typischen "Haare", fachgerecht Grannen genannt. Von meiner Oma erfuhr ich damals, wie man beide Sorten voneinander unterscheiden kann. Die Ähre des Roggen ist im Gegensatz zur Gerste vierkantig, die der Gerste dagegen eher flach.

Mitte der 80er Jahre wurden die Wiesen und Getreidefelder im Klausbrook Gebiet nach und nach bebaut und die Getreidesorten, die hier bis Anfang der 80er Jahre auf den mit Knicks eingegrenzten langen Feldern angebaut wurden, gerieten in Vergessenheit. Erst sehr viel später im Jahr 2018, beim ersten Besuch in der Krokauer Mühle, sah ich dort die verschiedenen Getreidearten in einer Vase versammelt. Kurze Zeit später war ich nördlich von Kiel unterwegs, um alle vier Getreidesorten zu suchen und Fotos von ihnen zu machen, die hier jetzt gezeigt werden.



Gerste

Die Gerste stammt ursprünglich aus dem vorderen Orient und dem östlichen Balkan. Charakteristisch sind bei der Gerste die 8 bis 15 Zentimeter langen Grannen. Die Wintergerste wird im Herbst ausgesät uns kann im folgenden Frühling geerntet werden. Sommergerste wird dagegen erst im Frühling ausgesäht und im späteren Sommer geerntet.


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Gerste (19. Juli 2018 bei Neuwittenbek)


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Gerste (19. Juli 2018 bei Neuwittenbek)


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Gerste (19. Juli 2018 bei Neuwittenbek)



Roggen

Die Ähre von Roggen besitzt wie die der Gerste Grannen, die aber beim Roggen nicht ganz so lang sind. Weiterhin ist die Roggenähre vierkantig, die der Gerste dagegen eher flach. So kann man beide Getreidesorten gut voneinander unterscheiden.


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Roggen (19. Juli 2018 bei Birkenmoor)


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Roggen (19. Juli 2018 bei Birkenmoor)


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Roggen (19. Juli 2018 bei Birkenmoor)



Hafer

Hafer ist ein sehr gesundes Getreide und einfach anzubauen, da er kaum Ansprüche an den Boden stellt. Der Fruchtstand des Hafers ist nicht als Ähre, sondern als Rispe ausgebildet, womit er deutlich von den anderen Getreidearten zu unterscheiden ist.


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Hafer (19. Juli 2018 bei Stubbendorf)


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Hafer (19. Juli 2018 bei Stubbendorf)


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Hafer (19. Juli 2018 bei Stubbendorf)



Weizen

Weizen ist das wichtigste Getreide. Sein Name kommt von dem weißen Mehl und der hellen Frucht. Das aus dem Weizen gewonnene Mehl wird für Brot, Brötchen, Kekse und Kuchen verwendet.

Der Weizen, aus dem das Brot gebacken wird, ist fachgerecht eigentlich Weichweizen. Daneben gibt es Hartweizen, der vor allem im Mittelmeergebiet aber auch in Nordamerika angebaut wird, da er viel Sonne und Wärme benötigt. Aus Hartweizen werden vor allem Teigwaren hergestellt.


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Weizen (19. Juli 2018 bei Blickstedt)


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Weizen (19. Juli 2018 bei Blickstedt)


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Weizen (19. Juli 2018 bei Blickstedt)


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Weizen (19. Juli 2018 bei Blickstedt)



Dinkel

Schon vor 15.000 Jahren wurde Dínkel im südwestlichen Asien angebaut. In der Jungsteinzeit wurde Dinkel auch in Europa angebaut. Dinkel ist vermutlich eine Kreuzung aus Hartweizen und dem Einkorn. Heute gibt es viele Kreuzungen zwischen Dinkel und Weizen. Im Gegensatz zum Weizen ist Dinkel robuster gegen Wettereinflüsse und Krankheiten.


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Dinkel (19. Juli 2018)


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Dinkel (19. Juli 2018)


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Dinkel (19. Juli 2018)


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Dinkel (19. Juli 2018)


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